Unsere Entstehungsgeschichte
1974 : Gründung der Keazalälle
Im Jahre 1974 trafen sich die Hexen aus Untereichen nach dem Altenstadt´r Omzug bei Herr Leo Faig, in dessen Wohnung um das Umzugsgeld bei Kaffee und Kuchen zu verkonsumieren. Dies waren Sperat Ingrid, Lauer Paula, Zanker Marianne, Gestle Rita, Kiechle Anni, Heckelmiller Maria und Faig Leo.
Bei den Gesprächen an diesem Tage kam man zu dem Beschluss, im nächsten Fasching etwas anderes zu machen und eine neue Gruppe zu gründen. Darum traf man sich wegen neuer Besprechungen bei der Gestle Rita, im Partykeller des neuen Hauses. Dort waren zugegen: Zanker Frieda, Baur Fanni, Lauer Paula, Rahn Gerda, Kiechle Anni, Sperat Ingrid, Heckelmiller Maria, Faig Leo und Gestle Rita. Nach langem Beratschlagen wurde der Beschluss gefasst: Frau Kiechle und Frau Gestle sollen roten Stoff für Kittel und grünen Cordstoff für die Hosen besorgen, dazu wollte man eine Perrücke aus Hanf mit Zöpfen tragen und Kiechle Anni hatte noch ein großes Stück Stoff, das gleich an Ort und Stelle zu Dreiecktüchern zugeschnitten wurde. Im Herbst 1974 kamen wir dann bei Frau Kiechle zusammen, um letzte Einzelheiten zu besprechen. Anni und Rita hatten den Stoff besorgt, den uns dann die Cilli Mayer, eine Schneiderin aus Untereichen, zuschneiden sollte. Rote Bauernkittel und dreiviertellange Pumphosen, dazu wollten wir noch rote Kniestrümpfe tragen. Nun hatten wir alles bis auf einen passenden Namen.
In Anbetracht dessen, dass ja früher bei uns die Grafen Aichheim ihr Schloss bewohnten und von den Bauern den Zehnt verlangten, hat Herr Faig den Vorschlag gemacht uns doch "Keazalälle" zu nennen, da die Leute früher oft arbeiten mussten, bis das die Zunge zum Kinn hinabhing um ihren Zehnt abführen zu können. Denn Kinn heißt im schwäbischen "Keaza" und "Lälle" ist die Zunge, so wurde der Name Keazalälle aus der Taufe gehoben.
Als nächstes haben wir uns Larven gekauft und daran wurde die obligatorische Zunge aus rosa Schaumgummi befestigt. Ausgestattet mit unseren roten Bauernkitteln, grünen Pumphosen, schwarzen Dreieckstüchern mit weißen Tupfen, roten Kniestrümpfen, einer Hanfperrücke mit Zöpfen, dunklen Wander- oder Bergschuhen und in der Hand ein Luftballon nahmen wir am Umzug 1975 in Altenstadt und in Dietenheim mit ca. 20 Personen teil und fanden sehr guten Anklang.
1975 im November traf man sich in der Schule in Untereichen, um unter Anleitung vom Herrn Lehrer Faig aus Pappmaschee selbstgefertigte Larven mit einer langen Zunge daran anzufertigen. Nach dem Trocknen wurden die Larven noch kräftig mit Plakatfarbe angemalt, was nochmals ein ganzer Abend war. Jeder war stolz auf sein Werk.
1976 haben wir dann unsere selbstgemachten Larven auf den Umzügen gezeigt und auch das erste Mal getrocknete, aufgeblasene Saublasen mitgenommen. Mit diesem Häs haben wir 1977 bei den Umzügen teilgenommen.
1978: Neue Larven und Glockengurt
1978 haben wir uns dann noch einen Gürtel mit je 3 Glocken an jeder Seite in unterschiedlichen Größen zugelegt. Jakob Karl und Jakob Günther gossen uns Kunststofflaven in zwei unterschiedlichen Größen, die sie auch noch ganz toll angemalt haben. So sind wir 1978 mit lautem Schellengeläute un den neuen Larven dabei gewesen. Das war die Entausstattung der Keazalälle. Nur die Männer unserer Gruppe wollten noch größere Glocken. So gibt es große und kleine Glockengürtel und große und kleine Larven. Wenn unsere Gruppe mit ca. 40 Personen angesprungen kommt, dann kann es schon passieren, dass wir jede Musikkapelle übertönen und diese immer einen Abstand von uns halten, währen des Umzugs, um den richtigen Ton zu bekommen.
Die Keazalälle (früher Hexen) stürmen seit 1974 das Rathaus in Altenstadt, wobei Bürgermeiser und Rathausbesatzung nach Untereichen abtransportiert werden. Im Gasthaus Hirsch gibt es nach der Entführung ein Essen (Lumpensuppe), das der Bürgermeister zahlt. Natürlich gibt es zu dem so genannten Lumpenball Musik und Tanz mit Einlagen.